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Das Inlandeis – die zweitgrößte Eiskappe der Welt

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Das Inlandeis bedeckt 80 Prozent von Grönland. Gönnen Sie sich einen Ausflug zum Inlandeis. Besuchen Sie die einzigartige Eislandschaft, die den umliegenden Fjorden und Tälern Leben schenkt.

Das Inlandeis, die sagenumwobene Eiskappe, hat jahrhundertelang Abenteurer und Entdecker angezogen. Sie können es in Grönland an mehreren Orten aus nächster Nähe erleben und bei Kangerlussuaq sogar betreten. Das grönländische Inlandeis ist die zweitgrößte Eiskappe der Welt, nur übertroffen von der Eiskappe der Antarktis. Es bedeckt 80 Prozent der Oberfläche von Grönland und ist schwindelerregende 1.726.400 Quadratkilometer groß.

Große Zahlen

Das Inlandeis ist die Mutter der größten Eisberge auf der nördlichen Halbkugel und ist auch selbst riesig: Von Norden bis Süden erstreckt es sich über 2.600 Kilometer. Das ist so weit wie von Norddeutschland bis Nordafrika. Es ist ungefähr 1.726.400 Quadratkilometer groß. Dazu kommen ein paar ”kleinere” Eiskappen, die etwa 76.000 Quadratkilometer groß sind. Die eisfreie Fläche in Grönland beträgt nur etwa 338.000 Quadratkilometer.

Das Inlandeis selbst besteht aus ungefähr 2.800.000 Kubikkilometern Eis! Sollte das Inlandeis schmelzen, würde der Wasserstand der Weltmeere um 7 Meter ansteigen.

Das Inlandeis ist an seiner höchsten Stelle über 3 Kilometer dick und es ist so schwer, dass ungefähr ein Drittel seines eigenen Gewichtes unter die Meeresoberfläche gedrückt wird. Wenn das Eis schmelzen würde, bliebe ein kraterförmiges Land mit einem Meer in der Mitte übrig.

 

Sermersuaq

’Sermeq’ bedeutet Gletscher und ’suaq’ bedeutet groß. Sermersuaq – das große Eis – ist der grönländische Name für das Inlandeis. Auf diese Weise setzt man auf grönländisch oft Wörter zusammen – mit einem Stamm und einer Endung. Sie können das auch an den Namen Kangerlussuaq (der große Fjord) und Narsarsuaq (die große Ebene) beobachten.

Zugang zum Eis

Sie können das Inlandeis an vielen Stellen in Grönland erleben, aber nirgends so leicht wie in Kangerlussuaq. Hier haben Sie die Möglichkeit, bis zum Rand des Eises zu fahren und die gewaltige Eiskappe sogar zu betreten. Sie können diese Strecke gehen, laufen, radeln oder fahren. Je nach Route handelt es sich hier um 25 bis 30 Kilometer. Deswegen empfehlen wir, an einem organisierten Ausflug teilzunehmen.

Einer der Ausflüge führt zum Punkt 660, wo Sie das Inlandeis betreten können. Hier in der Nähe befindet sich übrigens auch das Camp Ice Cap, wo Sie in einem Zelt auf dem Inlandeis übernachten können. Dann gibt es schließlich die Tour zum Russell-Gletscher, der ebenso einfach zugänglich ist. Hier sehen Sie eine hohe Eiswand, die zwischen grünen Ebenen liegt.

In nur zwei Städten in Grönland hat man Aussicht auf das Inlandeis: Narsaq in Südgrönland und Qaanaaq in Nordgrönland. An anderen Stellen ist der Weg zum Inlandeis nicht weit, auch wenn man es nicht sehen kann. Das ist zum Beispiel in Ilulissat, Tasiilaq, Narsarsuaq und Uummannaq der Fall. Und dann gibt es Orte, wo man anderen Gletschern ganz nah ist, beispielsweise in Kulusuk.

 

Das Inlandeis aus nächster Nähe

Das Inlandeis ist nicht nur ein weißer Riesenklumpen. Wenn Sie nah herankommen, werden Sie eine rissige Eislandschaft in vielen verschiedenen Nuancen von weiß, grau, blau und sogar schwarz entdecken. Im Sommer werden viele dieser Spalten und Ritzen mit fließenden blauen und grünen Flüssen aus Schmelzwasser gefüllt. Das Eis ist wie ein lebender Organismus, der am Rand durch gewaltiges „Kalben“ Eis abwirft.

Wie auch immer Sie zum Inlandeis gelangt sind – es gilt eine Regel: Halten Sie immer Abstand! Folgen Sie den markierten Routen. Das Inlandeis lebt sein eigenes Leben und das wollen Sie sicherlich auch selbst weiterhin tun. Seien Sie deshalb nicht leichtsinnig. Doch gibt es auch Orte wie den Punkt 660 in Kangerlussuaq, wo Sie ohne Schwierigkeiten und Gefahr auf das Eis kommen können.

Abschmelzen

In der letzten Zeit wird viel Aufmerksamkeit darauf gelenkt, dass das Inlandeis immer schneller schmilzt. Eine der Ursachen dafür ist die globale Erwärmung. Es gibt viele Gründe dafür, dass das Eis schneller als früher schmilzt. Zum Teil legt die Verschmutzung aus Europa und anderen Orten der Welt eine dunkle Schicht auf das Eis. Solch verschmutztes Eis schmilzt schneller als ganz weißes.

Außerdem findet unter dem Eis ein stärkeres Abschmelzen statt. Das passiert, weil viele neue Schmelzwasserseen und -flüsse auf dem Eis durch die Spalten laufen und auf der Erde unter dem Eis entlang fließen. Das führt dazu, dass sich das Eis ausdehnt. Die zusätzliche Reibung unter dem Eis verursacht dann weiteres Abschmelzen. Die Unterseite des Eises wird durch diese Wasserströme glatter. Dadurch gleitet das Eis schneller zum Meer hin.

Forschung

Im Laufe der Jahre haben viele Forscher das Inlandeis erkundet. Dänische Wissenschaftler haben Bohrungen im Eis durchgeführt und Materialproben aus den letzten 125.000 Jahren entnommen. Das Inlandeis ist wie Jahresringe eines Baumes aufgebaut. Jedes Jahr kommt eine neue Eisschicht hinzu, die den Forschern vom Klima berichten kann. Auf diese Art und Weise kann man beispielsweise sehen, wann Krakatau explodiert ist. Krakatau ist eine Vulkaninsel in Indonesien, die 1883 ausgebrochen ist. Im Eis sind auch Fossilien alter Pflanzen gefunden worden, die in Grönland wuchsen, bevor das Eis kam.

 

Andere Eiskappen

Über Grönlands Eiskappe hinaus ist auch die Antarktis von kolossalen Eismassen bedeckt. Die Antarktis ist ein Kontinent, wo sich Eis und Schnee aus Süßwasser auf die Erde legen wie in Grönland. Das Eis am Nordpol besteht hingegen aus Salzwasser aus dem Arktischen Ozean, das gefroren ist. Anschließend lagern sich Schneeflocken auf diesem Eis ab und erzeugen damit weiteres Süßwassereis auf den flachen Schollen aus Meereis.

Während der letzten Eiszeit waren große Teile von Nordamerika, Patagonien und Europa ebenfalls von Eiskappen bedeckt. Wenn Eis eine Fläche von über 50.000 Quadratkilometern erreicht, wird es Eiskappe genannt. Deswegen ist Vatnajökull auf Island auch nicht Islands Inlandeis, sondern wird als großer Gletscher bezeichnet.

Das Eis, das Grönland bzw. die Antarktis bedeckt, sind die letzten Reste der jüngsten Eiszeit auf der Erde. Das Eis der Antarktis ist mit seiner 1 Million Jahre das älteste der Welt. Da können wir in Grönland nicht mithalten. Das älteste Eis in Grönland ist ungefähr 150.000 Jahre alt und befindet sich auf dem Boden des Beckens mitten im Inlandeis.